Biografien
Michel
Meine Erfahrung zur SuchtSelbsthilfe
Männlich, Mitte 50, Süchtig
Alleine ist es sehr schwer, mit dem Konsum von Drogen aufzuhören. Auch Freunde oder die Familie sind nicht immer hilfreich – hier fehlt oft das Verständnis für die Sucht als chronische Krankheit. „Wir konsumieren ja nicht, hör doch einfach auf damit“ heißt es allenthalben. Sie wollen natürlich unterstützen, sind aber aus Unverständnis überfordert… Allenfalls kommt der Ratschlag, sich in eine Therapie zu begeben.
Dort endlich angekommen fühlt man sich als Abhängiger bisweilen in der Rolle des Schülers, der neue Verhaltensweisen gelehrt bekommt. Das kann funktionieren – oder aber auch nicht.
Wer clean leben möchte und sein Leben darauf einstellt, landet nach einer bestimmten Zeit der Suche quasi automatisch in einer Sucht-Selbsthilfe-Gruppe. Endlich umgeben von Menschen, die einen verstehen, weil sie es selbst erlebt haben. Es kommen Tipps von Leuten, die lange Zeit auf dem nüchternen Weg sind. Da kann man doch zuhören (und das ein oder andere auch umsetzen). Und diese Gruppen finden regelmäßig statt, auch und gerade an Feiertagen. Immer. Denn Sucht macht keine Pause und keinen Urlaub. Auch so etwas erfährt man in diesen Gruppen…
Gemeinsam mit anderen, denn: Man schafft es nur für sich selbst – aber alleine ist es sehr schwer.